"Change Management - Eine Unternehmensveränderung mit den Mitarbeitern erfolgreich umsetzen" war das Thema der Veranstaltung am 5. März in Frankfurt, bei der wir etwa 50 Gäste begrüßen durften. Referent des Abends war Jürgen Heßdörfer, der nicht nur Interim Manager und DDIM Mitglied ist, sondern auch Hauptreferent der IHK Darmstadt für den "Zertifizierungslehrgang Change Manager".
Change Management bedeutet einen Wandel, eine Veränderung in einem Unternehmen herbeizuführen. Hierfür bedarf es der Analyse, Planung und Umsetzung mit unternehmerischer Verantwortung. Aber der Erfolg ist nicht unwesentlich auch von den Mitarbeitern selbst abhängig. Und hier setzte der Vortrag von Heßdörfer an. Er gab Einblick in die psychologischen Aspekte eines Changes. Die Mitarbeiter durchlaufen bei einer Veränderung eine stark emotionale Welle vom ersten "Das meinen die nicht wirklich" über "Das mache ich nicht mit" bis hin zur Suche der eigenen neuen Position, die auch Existenzängste auslösen kann.
Nur etwa 20% der Mitarbeiter sind von Anfang an für die Veränderung und möchten aktiv werden. Die Mehrheit von 60% bleibt noch einige Zeit unentschlossen und abwartend. Und die restlichen 20% möchten keine Veränderung und arbeiten oft dagegen an. Es ist die Gruppe die oft am lautesten wird. Heßdörfer zeigte sich erstaunt, dass in seiner Projekterfahrung die Verweigerer die größte Aufmerksamkeit bekommen. Dabei ist es viel einfacher die Unentschlossenen dazu zu bewegen, an der Umgestaltung mitzuwirken. Das kann erreicht werden, wenn Mitarbeiter Aufgaben für die Umgestaltung übertragen bekommen und somit aktiv beteiligt werden. Mitunter brauchen sie hierfür Coachings und Trainings. Darüber hinaus muss zusammen mit der Personalentwicklung sichergestellt werden, dass neue Schlüsselfunktionen korrekt besetzt werden und Mitarbeiter entsprechend geschult werden. Wenn sich die ersten Erfolge einstellen und der Lösungsansatz greifbar und verständlich wird, dann können auch Verweigerer gewonnen werden.
In der anschließenden Diskussion bestätigten die Zuhörer diese Erfahrungen. Auch wenn die meisten Teilnehmer nicht explizit als "Change Manager" eingesetzt waren, so erfolgen doch die Beauftragungen von Interim Managern in der Regel in Veränderungssituationen. Die größte Herausforderung stellt sich dann, wenn die Skeptiker der Veränderung Führungskräfte sind oder die notwendige interne Kommunikation nicht stattgefunden hat. So werden Interim Manager auch nach einem Umbau oft noch zu Change Managern. Die Diskussion hätte noch lange fortgeführt werden können. Der Erfahrungsschatz der Teilnehmer war unermesslich und gleichzeitig auch vielseitig.